Montag, 5. November 2007

Neue Armut: Krisensituation in Wien

Während gerade in Österreich Symbolfiguren der Korruption, der Selbstbereicherung und der postindustriellen Ellenbogengesellschaft jeden Monat steuerfrei über ihre Stiftungen Millionen machen, sackt der halbe frühere "Mittelstand" unter die Armutsgrenze ab. Was die Massenmedien nicht erfahren dürfen: Besonders der Stadt Wien steht ein Heer obdachloser und verarmter Menschen bevor, so Sozialexperten und hohe Rathausbeamte im Vieraugengespräch und off the records. Zahllose Menschen geraten unverschuldet in Not, die Gemeinde Wien verweigert schwangeren Frauen eine Sozialwohnung und treibt sie via "Wohnungskommission" (1150 Wien, Graumanngasse) in die Obdachlosigkeit. Denn die Ära der "Sozialen Wohnungsvergabe" wurde offenbar beendet oder steckt in einer Krise; die zahllosen leerstehenden Gemeindewohnungen dürfen, so Gerüchte, nur noch an zahlungskräftige Mieter mit guter Bonität und länger bestehenden Vormerkscheinen abgegeben werden. Dagegen verwahren sich Rathaus, MA 50 und Soziale Wohnungsvergabe, und es wird in diesem Bereich auch viel getan, keine Frage. Diskutieren Sie mit!

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Zum Beitrag und zu den Kommentaren (bitte sagt Eure Meinung!) gehts hier

Längst gilt nicht mehr das lustige Bild vom "herkömmlichen" Sandler mitsamt seiner "Clochard - Romantik" (Jens Tschebull). Denn die Neue Armut erfasst immer breitere Bevölkerungskreise. Alleinerziehende Mütter, bisher unbescholten und weder alkoholkrank noch drogensüchtig, werden reihum delogiert und landen auf der Straße. Die so genannte "Wohnungskommission" in der Wiener Graumanngasse muss abblocken, aus vielen Gründen, die wir hier nicht erläutern wollen. "Gemeindewohnungen" gibt es, so ein nicht ganz richtiges Vorurteil, nur für Roma, Sinti, Drogenkranke oder frisch Haftentlassene, so böse Gerüchte, diese "Randgruppen" hingegen behaupten, nur Österreicher mit langjähriger SP - Parteimitgliedschaft bekämen eine günstige Wohnung: divide et impera, richtig ist nur: ein interner "Geheimerlass" des Rathauses besagt angeblich, dass "Wiener Wohnen" nur noch Gemeindewohnungen an zahlungskräftige Kunden mit Bonität und Vormerkschein übergeben darf.

Ohne Ihre Hilfe sind wir hilflos, sagt dazu das Dalai - Lama - Hilfswerk, unterstützt von zahlreichen Prominenten und Politikern, u.a. Ombudsmann Dr. Zilk.

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Mittwoch, 12. September 2007

Satanismus, Okkultismus: Harry Potter war gestern

Harry Potter war gestern, sagt das neue Operhaupt der Kultusgemeinde, Herr Dr. Dokupil. Er ist damit einer Meinung mit dem Exorzisten Pater Gabriele Amorth ("der Chef - Exorzist des Papstes) und der bekannten Potter - Kritikerin Gabriele Kuby.

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Bild: Flyer der Gnostischen Kultusgemeinde (GK), der auch von ihrer Vorfeldorganisation, der Gnostischen Jugend (GJ), verteilt wurde.

Der Chef-Exorzist der Diözese Rom, Pater Gabriele Amorth, hat die Harry-Potter- Bücher erneut verurteilt. Berichten zufolge sagte der Pater: „Man beginnt mit Harry Potter, der als sympathischer Zauberer daherkommt, aber man endet mit dem Bösen. Es besteht kein Zweifel, dass diese Bücher deutlich die Handschrift des Fürsten der Finsternis tragen.“

Der Exorzist, der jahrzehntelange Erfahrung mit dem Bösen hat, erläuterte, dass die Bücher J.K. Rowlings zahlreiche positive Bezugspunkte zur Magie, zur „satanischen Kunst“ aufwiesen. In den Büchern werde versucht, einen falschen Unterschied zwischen schwarzer und weißer Magie herzustellen. Tatsächlich aber gebe es gar keinen Unterschied, „weil Magie sich immer zum Bösen wendet“, erklärte er.

Amorth hatte sich schon vor vier Jahren zu dem Thema geäußert. Allerdings sind seine Kommentare in den USA in verschiedenen Medien unter den Teppich gekehrt oder im Wesentlichen heruntergespielt worden.

Exkurs (1): Was ist eigentlich ein Exorzismus?

Wird oft auch „Teufelsaustreibung“ genannt. Der Exorzismus ist noch heute Bestandteil katholischer Lehre und Liturgie. Es wird dabei der einfache Exorzismus vom Großen Exorzismus unterschieden. So beinhaltet der Taufritus einen kleinen Exorzismus, da er den Täufling von der Erbsünde und deren Anstifter, dem Teufel befreit, von dem sich der Täufling – oder dessen Paten für ihn – lossagt. Der Vollzug des Großen Exorzismus ist einem Priester vorbehalten und bedarf der besonderen Genehmigung des Bischofs. Der Ritus ist im neu überarbeiteten Teil des Rituale Romanum „De exorcismis et supplicationibus quibusdam“ von 1999 geregelt. Nach dem Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) dient der Große Exorzismus dazu, „Dämonen auszutreiben oder vom Einfluss von Dämonen zu befreien, und zwar kraft der geistigen Autorität, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat” (KKK Nr. 1673).

Von Besessenheit unterschieden werden ausdrücklich, und da sind sich alle ausnahmslos einig, die Geisteskrankheiten. Diese „zu behandeln, ist Sache der ärztlichen Heilkunde”. Vor dem Vollzug eines Großen Exorzismus muss sich die Kirche Gewissheit verschaffen, dass wirklich eine Besessenheit vorliegt und keine Krankheit. So ist unbedingt das Urteil unabhängiger Ärzte und Psychologen einzuholen. Das aus dem Jahr 1614 stammende Ritual wurde 1999 nach 385 Jahren von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung überarbeitet und mit strengen Auflagen versehen.

Unter Papst Benedikt XVI. und seinem Vorgänger Johannes Paul II. wurden und werden Exorzisten ausgebildet. Im Jahre 2003 wurden in Italien ca. 200 Priester als Exorzisten bestellt. Im Jahr 2005 nahm erstmals eine Frau, die katholische Theologin Alexandra von Teuffenbach, an der Exorzistenausbildung teil.

Trotz Todesfällen bei Exorzismen bietet der Vatikan verstärkt Exorzismuskurse an und führte 2004 die erste internationale Exorzismuskonferenz in Mexiko durch, auf der beschlossen wurde, verstärkt gegen den Okkultismus vorzugehen. In verschiedenen christlichen Kirchen sind Deliverance Ministries (Befreiungsdienste) entstanden, die sich eine ähnliche Aufgabe gestellt haben. Manche Kritiker vermuten dahinter ein Bestreben der Kirche(n), die Trennung zwischen Staat und Kirche aufzuweichen. Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz am 15. September 2005 wandte sich Benedikt XVI. an die Teilnehmer des Nationalkongresses der italienischen Exorzisten und ermutigte sie dazu, „mit ihrem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren“.

In Deutschland wird Anneliese Michel mit Exorzismus in Verbindung gebracht. Die junge Frau starb 1976 im Verlauf des kirchlich angeordneten Exorzismus an Unterernährung und Entkräftung, nachdem zuvor die ärztliche Behandlung abgebrochen worden war.

Mit Der Exorzist (1973) sowie Der Exorzismus von Emily Rose (2005) und dem auf der Berlinale 2006 preisgekrönten Requiem von Regisseur Hans-Christian Schmid, die beiden letzten basieren auf dem Fall der deutschen Anneliese Michel, beschäftigten sich mehrere Spielfilme mit diesem Thema. Der jeweils große Publikumserfolg lässt auf ein ungebrochenes, vielfach von Lust am wohligen Schauder gespeistes Interesse am Themenkreis Dämonenkult und Besessenheit und am Unfassbaren generell schließen.

Exkurs (2): Gnostiker und Satanisten müssten doch eigentlich, oberflächlich betrachtet, "für" Harry Potter sein. Warum lehnt die Gnostische Kultusgemeinde (GK) diese Art von Jugendliteratur dennoch ebenso ab wie z.B. die Kirche oder Frau Kuby?

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Bild: Potter - Kritikerin Gabriele Kuby bei einer Diskussion im österreichischen Fernsehen

Das "meistverkaufte Buch in Österreich in der vergangenen Woche" ist etwa nicht "Harry Potter", sondern das Interviewbuch "Wer braucht Gott?", freut sich "Ecowin"-Verleger Hannes Steiner. Die ungewöhnliche Autorenkombination und das "Comeback des Glaubens" seien der Grund, sagt Steiner. In der Ablehnung des "Harry - Potter - Unsinns" sind die Kultusgemeinde und die katholische Kirche, im österreichischen Fernsehen u.a. durch Frau Kuby kurz vertreten - diesmal ausnahmsweise - einer Meinung.

Ein Auftritt der Autorin Gabriele Kuby im österreichischen Fernsehen wurde von vielen Seiten heftig kritisiert. Im Grunde liegt Frau Kuby gar nicht so schief: sie müsste aber auch eine Vielzahl anderer Esoterik-, Hexen- und Teufelsblockbuster ablehnen. Völlig unerwartete Schützenhilfe bekommt Frau Kuby von der obskuren "Gnostischen Kultusgemeinde", einer okkulten österreichischen Satanistenorganisation.

"Magie ist cool" - das ist die Botschaft für Kinder und Jugendliche, die, so Frau Kuby und Herr Dr. Dokupil unisono, zur Gebrauchsesoterik führe, einer synkretistischen Mischung aus Aromatherapie, Hexenwahn und Pendelschwingen.

Das neue Oberhaupt der Kultusgemeinde, Herr Dr. Dokupil, der sich als "Stellvertreter Satans auf Erden" bezeichnet, ist mit Frau Kuby und der katholischen Kirche einer Meinung, wenn es um die Ablehnung von "Harry Potter" geht. Dr. Dokupil: "Dieser Eso - Schmus steht in einem Rang mit Paulo Coelho, den Prophezeiungen der Celestine oder Besteller - Unsinn wie z.B. von Dan Brown ("Da - Vinci - Code"), so Dr. Dokupil in einem Gespräch mit kathpress. Ähnlich wie die Filme "Der Exorzist" oder "Die Hexen von Eastwick" stelle Harry Potter zwar gut gemachte und weltweit erfolgreiche Fantasy - Literatur dar, gaukle aber insbesondere Jugendlichen eine Magie vor, die sie von wahrer Mystik entfremde. Der Fürst, wie Satan vom Oberhaupt der Gnostischen Kultusgemeinde (GK) genannt wird, sei keine nach Schwefel stinkende Witzfigur, sondern Luzifer, der mächtigste Engel und der Erstgeborene, d.h. der Schöpfer des Universums. Deshalb kann und darf Schwarze Magie nur innerhalb der von der Kultusgemeinde vorgegebenen Rituale ausgeübt werden, so Dokupil.

Samstag, 8. September 2007

Satanismus: Die Prüfungsfragen

Ein geistiges Abenteuer besonderer Art stellen für intelligente Leser, die sich bei Unsinn wie von Dan Brown, Paulo Coelho oder Eso – Schmus wie den Prophezeiungen der Celestine im Grunde bestenfalls amüsiert langweilen, zweifellos die Bücher Umberto Ecos dar. Treffend nennt daher auch die Wikipedia Das Foucaultsche Pendel „den Da-Vinci-Code für denkende Menschen.“ Intelligente Leser, die bereits viel über Religionen, Geschichte, Okuultismus, Magie usw. gelesen haben, kommen hier voll auf ihre Rechnung. Auch „Café Pentagramm“ steht in der Tradition der Umberto-Eco-Schule und ist daher ein kunstvoll arrangierter mystischer Thriller, der ein gewisses Bildungsniveau und eine gewisse Lernbereitschaft voraussetzt.

Der Satan erwartet daher von Euch, dass Ihr die Prüfungsfragen ordentlich lernt. Wer keine Ahnung hat, was eine tibetische Wiedergeburt im Karmakadschi – Buddhismus ist und warum sich auch der Satanist Aleister Crowley als Reinkarnation bezeichnete, obwohl er kein Buddhist war, der sollte besser zu weniger anspruchsvollen Büchern à la Illuminaten – Verschwörung oder Harry Potter greifen. Aber keine Angst: durch braves Lernen der paar lächerlichen Prüfungsfragen, einfacher als jeder Motorbootführerschein, kommt Ihr garantiert und mit Sicherheit über die Runden. Der Fürst der Finsternis versichert es Euch in Gestalt seines Stellvertreters auf Erden.

Café Pentagramm (I) - was ist eigentlich ein Exorzismus?

Wird oft auch „Teufelsaustreibung“ genannt. Der Exorzismus ist noch heute Bestandteil katholischer Lehre und Liturgie. Es wird dabei der einfache Exorzismus vom Großen Exorzismus unterschieden. So beinhaltet der Taufritus einen kleinen Exorzismus, da er den Täufling von der Erbsünde und deren Anstifter, dem Teufel befreit, von dem sich der Täufling – oder dessen Paten für ihn – lossagt. Der Vollzug des Großen Exorzismus ist einem Priester vorbehalten und bedarf der besonderen Genehmigung des Bischofs. Der Ritus ist im neu überarbeiteten Teil des Rituale Romanum „De exorcismis et supplicationibus quibusdam“ von 1999 geregelt. Nach dem Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) dient der Große Exorzismus dazu, „Dämonen auszutreiben oder vom Einfluss von Dämonen zu befreien, und zwar kraft der geistigen Autorität, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat” (KKK Nr. 1673).

Von Besessenheit unterschieden werden ausdrücklich, und da sind sich alle ausnahmslos einig, die Geisteskrankheiten. Diese „zu behandeln, ist Sache der ärztlichen Heilkunde”. Vor dem Vollzug eines Großen Exorzismus muss sich die Kirche Gewissheit verschaffen, dass wirklich eine Besessenheit vorliegt und keine Krankheit. So ist unbedingt das Urteil unabhängiger Ärzte und Psychologen einzuholen. Das aus dem Jahr 1614 stammende Ritual wurde 1999 nach 385 Jahren von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung überarbeitet und mit strengen Auflagen versehen.

Unter Papst Benedikt XVI. und seinem Vorgänger Johannes Paul II. wurden und werden Exorzisten ausgebildet. Im Jahre 2003 wurden in Italien ca. 200 Priester als Exorzisten bestellt. Im Jahr 2005 nahm erstmals eine Frau, die katholische Theologin Alexandra von Teuffenbach, an der Exorzistenausbildung teil.

Trotz Todesfällen bei Exorzismen bietet der Vatikan verstärkt Exorzismuskurse an und führte 2004 die erste internationale Exorzismuskonferenz in Mexiko durch, auf der beschlossen wurde, verstärkt gegen den Okkultismus vorzugehen. In verschiedenen christlichen Kirchen sind Deliverance Ministries (Befreiungsdienste) entstanden, die sich eine ähnliche Aufgabe gestellt haben. Manche Kritiker vermuten dahinter ein Bestreben der Kirche(n), die Trennung zwischen Staat und Kirche aufzuweichen. Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz am 15. September 2005 wandte sich Benedikt XVI. an die Teilnehmer des Nationalkongresses der italienischen Exorzisten und ermutigte sie dazu, „mit ihrem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren“.

In Deutschland wird Anneliese Michel mit Exorzismus in Verbindung gebracht. Die junge Frau starb 1976 im Verlauf des kirchlich angeordneten Exorzismus an Unterernährung und Entkräftung, nachdem zuvor die ärztliche Behandlung abgebrochen worden war.

Mit Der Exorzist (1973) sowie Der Exorzismus von Emily Rose (2005) und dem auf der Berlinale 2006 preisgekrönten Requiem von Regisseur Hans-Christian Schmid, die beiden letzten basieren auf dem Fall der deutschen Anneliese Michel, beschäftigten sich mehrere Spielfilme mit diesem Thema. Der jeweils große Publikumserfolg lässt auf ein ungebrochenes, vielfach von Lust am wohligen Schauder gespeistes Interesse am Themenkreis Dämonenkult und Besessenheit und am Unfassbaren generell schließen.

Weitere Prüfungsfragen zum Thema "Café Pentagramm" werden laufend im hartensteynreport veröffentlicht.

Freitag, 31. August 2007

Barbara Stöckl: Harry Potter war gestern!

Die Themen Gott, Christus und der Satan kommen offenbar tatsächlich besser an als die mittlerweile abgeschmackte Esoterik, der Buddhismus im Westen, Sekten oder Selbstfindung à la New Age: das beweist der Verkaufserfolg des Buches "Wer braucht Gott". Die Gegenseite schläft nicht: Satanisten stehen im Zentrum des literarischen Gegenprojektes "Wer braucht den Teufel?". Ein unter seinem richtigen Namen gut bekannter österreichischer Literat hat sich das Pseudonym Carlo Voltini zugelegt, betrachtet es wie sein Vorbild Fernando Pessoa als eines seiner Heteronyme und veröffentlicht - mit Zustimmung von Suhrkamp - kapitelweise schon jetzt im Internet den Roman "Café Pentagramm". Papst Benedikt ist genauso entsetzt wie sein Wiener Erzbischof Christoph Schönborn: den "Wer braucht Gott" - Bestseller der beliebten österreichischen Fernsehmoderatorin Barbara Stöckl beantworten Suhrkamp und die linksliberale Szene offenbar mit einem ebenfalls als schon jetzt bestsellerverdächtig geltenden Satan- und Okkultismus - Roman: "Café Pentagramm". In diesem Buch geht es nur vordergründig um gescheiterte Existenzen, Ex - Buddhisten und Esofreaks - ein Schuss von Doris Dörrie und ihrem "Erleuchtung garantiert" - die neuerdings dem Wahn verfallen, der Satan sei der wahre Erlöser der Menschheit. In Voltinis Roman geht es im Grunde um die Suche der Menschen nach einem Erlöser - und wie sie sich verhalten, wenn falsche Erlöser rufen.

"Wer braucht Gott?" ist nach den jüngsten Verkaufszahlen des Salzburger "Ecowin"-Verlages das derzeit meistgewünschte Buch in Österreich. In der vergangenen Woche ging kein anderes Buch öfter über den Ladentisch als dieses, freut sich Verleger Hannes Steiner im Gespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur "Kathpress". Zuletzt seien etwa doppelt so viele Exemplare verkauft worden wie vom aktuellen "Harry Potter"-Band. Die erste Auflage von "Wer braucht Gott?" - 10.000 Exemplare - ist restlos ausverkauft, die zweite in Druck, die vorliegenden Vorbestellungen lassen laut dem Verleger eine weitere erwarten.

Das "meistverkaufte Buch in Österreich in der vergangenen Woche" ist etwa nicht "Harry Potter", sondern das Interviewbuch "Wer braucht Gott?", freut sich "Ecowin"-Verleger Hannes Steiner. Die ungewöhnliche Autorenkombination und das "Comeback des Glaubens" seien der Grund, glaubt Steiner.

Das Interviewbuch der TV-Moderatorin Barbara Stöckl mit Kardinal Christoph Schönborn "Wer braucht Gott?" entwickelt sich tatsächlich zum Bestseller. Kein Wunder, dass sich bei der Lektüre schon der ersten Kapitel die Frage aufdrängt: Wer braucht eigentlich den Satan? Wer braucht Gott - die berechtigte, heute tatsächlich in der Luft liegende titelgebende Frage des Interviewbuchs von Barbara Stöckl wird offensichtlich von vielen Menschen eindeutig positiv beantwortet - zumindest in dem Sinn, dass sie an einer anspruchsvollen Auseinandersetzung mit dieser Frage interessiert sind. Die Frage, die Carlo Voltini mit seinem ebenfalls schon jetzt als Bestseller geltenden Roman "Café Pentagramm" stellt, verunsichert eher, verstört und provoziert: Fürchtet der Vatikan den Teufel wirklich sosehr, dass er ihm Heere von Exorzisten gegenüberstellt? Wie "böse" sind die biederen Spinner eigentlich wirklich, die derzeit als die "Wiener Satanistenszene" schon fast so berühmt sind wie der "Wiener Aktionismus", dessen Roots - Figuren Josef Dvorak und Hermann Nitsch eine gewisse Nähe zu Ritualen und Gedanken haben und hatten, die die Kirche zu einer "Satanismusdiskussion" veranlassen könnten?

"Harry Potter war gestern" - das sagt sogar, in entscheidenden Fragen allerdings etwas anderer Meinung, der Vorstand der österreichischen Gnostischen Kultusgemeinde, der Wiener Orientalist und Mystiker Dr. Johannes Dokupil. Das Interesse der Menschen am Übersinnlichen führe, so Dokupil, auch zu regem Interesse an der Arbeit der Kultusgemeinde.

Unter dem Motto "Papstbesuch in Österreich - Satanisten machen mobil" lädt die Kultusgemeinde während des Besuches Benedikt XVI. zu einer Meditationswoche ins Café Pentagramm.

Der Dichter und Schriftsteller Carlo Voltini beantwortet - ohne selbstverständlich die ihm persönlich gut bekannte Barbara Stöckl angreifen oder diffarmieren zu wollen - die "Gott als Bestseller" - Aktion des Wiener Erzbischofs mit weiteren online gestellten Kapiteln seines Romans "Café Pentagramm". Voltini zeichnet darin Figuren, die an Robert Musil erinnern. Über Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften wurde einmal geschrieben: Musils Figuren gleichen einer Katatonikerversammlung auf dem Höhepunkt ihres Wahns.

Ähnlich die Figuren in "Café Pentagramm". Satanistenchef Dokupil wird die Maske abgenommen: "Dokupil war so tierliebend, dass bei der Schwarzen Messe jahrelang jene ausgestopfte Katze geopfert wurde, die ihm ein befreundeter Tierpräparator aus Baden bei Wien schon vor Jahren zum Geschenk gemacht hatte". Eines steht fest, egal, ob man es nun mit Christus oder mit dem Satan hält: Harry Potter war gestern.

Carlo Voltini arbeitet schon seit einiger Zeit an seinem Roman, der voraussichtlich Ende 2007 bei Suhrkamp erscheinen wird: "Café Pentagramm". Während die beliebte TV - Moderatorin Barbara Stöckl ein zweifellos gut gemachtes "Interviewbuch" herausgebracht hat, geht Carlo Voltini einen anderen, schwereren Weg: Voltini, der vor allem William Faulkner und Gabriel Garcia Marquez als seine literaischen Vorbilder bezeichnet, beleuchtet reale und fiktive Figuren, die auf ihrer Suche nach Erleuchtung, Religion oder Metaphysik skurrile Veränderungen an sich selbst erleben - oder zulassen. Da sind etwa die "Eheleute Lechner", die es einige Zeit bei den Buddhisten versucht haben und nun als Möchtegern - Satanisten in der "Gnostischen Kultusgemeinde" des gelernten Schriftsetzers Johannes Dokupil enden. Dokupil und seine schwer mystisch angehauchte Lebensgefährtin "Schwester Astarte" glauben mit derselben Inbrunst an den Satan, mit der Stöckl - Interviewpartner Kardinal Schönborn an Christus glaubt. Weder der hochgebildete, alternde Autodidakt Dokupil noch seine Lebensgefährtin, eine in Abendkursen zur Netzwerkadministratorin ausgebildete Ex - Prostituierte, bringen es übers Herz, "wirklich böse zu sein": Die geplante Opferung einer Jungfrau, immerhin eine Mordtat, mit hoher Grausamkeit auch noch verbunden, endet regelmäßig so, dass die jungen Dinger von den Dokupils wie Töchter aufgenommen und mit gutem Essen verwöhnt werden. Auf der Suche nach einer Reinkarnation erlebt die Wiener Satanistengemeinde noch abstrusere Dinge. Treffend schreibt "Literaturen", diesmal sogar den Wiener "Falter" zitierend: Ein Lesevergnügen aus Carlo Voltinis Romanwerkstatt, das so sarkastisch, andererseits passagenweise oft so wunderschön geschrieben ist, dass es nicht mehr als bloße bitterböse Posse durchgehen kann, sondern auf den zweiten Blick Weltliteratur ist.

"Café Pentagramm" ist aber auch ein über weite Strecken auf authentischen Erlebnissen und Rechercheergebnissen beruhendes Buch, das bisher unveröffentlichte Einblicke in die skurrile Welt der Schwarzen Magie erlaubt, das aber - ähnlich wie das seinerzeitige "Schwarzbuch Satanismis" - zum Widerstand gegen das Treiben obskurer Orden und Sekten aufruft; beeindruckende Literatur ist Voltinis Buch dann, so der "Falter", wenn die Personen und Figuren in ihrer ganzen Tiefe fast Robert - Musil - artig durchleuchtet, ihre seltsame Welt ironisch - liebevoll geschildert wird; ein Buch übrigens, das geschickt und stilistisch brillant, so der "Falter", Wahrheit, Realität und Fiktion vermischt. Die ersten zwei Kapitel stehen nach guter alter Umberto - Eco - Manier in Kürze zum kostenlosen Lesen und Downloaden im Internet. Voltini, der bei der Verfilmung von Umberto Eco's Roman "Der Name der Rose" als junger Fachmann für esoterische Fragen mitgewirkt hat und auch Helmut Qualtinger gut kannte, bezeichnet das "Foucaultsche Pendel" als eines jener Bücher, das ihn bei der Arbeit an "Café Pentagramm" am stärksten inspiriert hat.

Voltinis Roman beginnt mit dem berühmten Satz: "Der Monsignore erwartete mich." Dazu muss man wissen, dass die Begegnug zwischen dem Monsignore und Voltini im August 2007 in Rom tatsächlich stattgefunden hat.

Dienstag, 28. August 2007

Papstbesuch: Rainhard Fendrich kommt nun doch nach Heiligenkreuz!

Austropopper Rainhard Fendrich wird beim Papstbesuch in Heiligenkreuz zwei Lieder singen, eines soll "I am from Austria" sein, das zweite steht noch nicht fest. Fendrich, der selbst ein ehemaliger Ministrant ist, gab schon früher einmal ein Konzert in Heiligenkreuz und wollte privat als Katholik beim Papstbesuch teilnehmen. In einigen österreichischen Medien verbreitete Gerüchte, wonach der jahrelang kokainabhängige Fendrich auch mit dem Künstler Hermann Nitsch, dem Theologen und Buchautor Josef Dvorak und dem Wiener Ägyptologen, Mystiker und Mythenforscher Dr. Johannes Dokupil "eng befreundet" (Wochenmagazin NEWS) sein soll, wurden heute via kathpress und gleichzeitig von der Erzdiözese Wien und von der vatikanischen Glaubenskongregation zurückgewiesen bzw. für "unhaltbar" erklärt. Denn Fendrich wurde vom Vatikan vor seinem Auftritt "auf Herz und Nieren überprüft" (kathpress) und es bestehe daher keine Gefahr, dass Fendrich in einem Naheverhältnis zur so genannten "Gnostischen Kultusgemeinde" stünde, so kathpress heute. Die "Gnostische Kultusgemeinde" gilt als der harte Kern der Wiener Satanistenszene.

Zwar gehört der Wiener Theologe, Buchverfasser und Mitbegründer des Wiener Aktionismus, Josef Dvorak, ebenso wenig der Kultusgemeinde an wie sein Schüler Hermann Nitsch, aber beide Personen verbindet eine jahrelange Freundschaft mit dem Wiener Okkultisten und Satanisten Dr. Johannes Dokupil, der sich seit seiner Anerkennung durch britische und kalifornische Satanisten neuerdings "The Black Pope" und nenne, so kathpress.

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Nun hat sich Fendrich - trotz der Anwürfe in NEWS und im "profil" - laut Organisationskomitee dennoch bereit erklärt, beim Rahmenprogramm für den Papstbesuch mitzuwirken. Fendrich: "Ich kenne und schätze Dokupil, Hermann Nitsch und Josef Dvorak, das ist richtig. Aber ich gehöre ganz sicher nicht zu dieser komischen Gnostischen Kultusgemeinde und bin auch ganz sicher als Ex - Ministrant kein Satanist. Und in punkto Cola, also das Weisse, wie wir das Kokain immer genannt haben, bin ich clean, sonst hätte mir der Herr Kardinal Schönborn nicht geholfen, dass ich in Heiligenkreuz beim Papstbesuch auftreten darf" (Fendrich).

Am 22. Dezember 2006 wurde Rainhard Fendrich, ein österreichischer Popstar, der fünfzehn Jahre lang Kokain konsumiert hat ("mei Dealer hat si mindestens einen Ferrari von meinem Koks kaufen können", so Fendrich in der österreichichen "Kronen Zeitung") zu einer Geldstrafe von 37 500 Euro verurteilt. Seine Lieferanten, der "kleine Fredi", ein 62-Jähriger kaufmännischer Angestellter, der seit fast 20 Jahren die Wiener Schickeria mit Kokain versorgt haben soll, erhielt eine unbedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren. Ein früherer Radiomoderator und nunmehriger Betreiber eines bekannten Lokals, der das "Cola" (Kokain) sozusagen geradezu auf dem Speiseplan gehabt haben soll, bekam neun Monate Haft, davon drei Monate unbedingt. Dazu der Wiener Kardinal Christoph Schönborn: "Fendrich wird mit seinem Auftritt in Heiligenkreuz in den Schoß der Kriche zurückkehren. Zahllose drogensüchtige Musiker wie Led Zeppelin oder Joe Cocker gehen einen falschen Weg und wenden sich dem Bösen zu. Fendrich hingegen hat seine schlimmen Verfehlungen eingesehen und singt in Heiligenkreuz auch für sich, nicht nur für den Heiligen Vater" (Schönborn).

Mittwoch, 22. August 2007

Lokaltipp präsentiert: das "Café Pentagramm"

Völlig neu renoviert und mit einem fast 120 Quadratmeter grossen "Temple of Seth" ausgestattet, erfüllt das Wiener Kultcafé "Café Pentagramm" offenbar vor allem die Wünsche biederer "Normalbürger" nach satanischem Treiben. Neben einem "mystisch orientierten" Publikum aus Esofreaks, Philosophen, Handleserinnen, Hexen, "Falter" - Redakteuren oder Theologen wie Buchverfasser Josef Dvorak bevölkern meist gutgekleidete Normalbürger das Lokal, in der irrigen Hoffnung, bei einer der jungen Hexen landen zu können. Satanistenchef Dokupil: "Wir sind kein Hellfire - Swingerclub, wer glaubt, hier hätten wir Sexualmagie oder Orgien, der liegt schief und kann gerne wieder gehen." Schwarze Messen, (zärtliche) Auspeitschungen junger Hexen und düsteres Interior machen den Wiener Satanstempel zum - freilich nicht unumstrittenen - Kultlokal. Ein gefallener Priester, der früher Christus. heute aber dem Fürsten der Finsternis dient, bereitet u.a. ein herrliches Carpaccio und feinste Salate zu. Die Schickeria steht Schlange. Satanistenchef Johannes Dokupil: "Wir haben hier tolle Musik, aber auch Meditationsräume, in denen ihr zur Selbsterfahrung gelangen und in der Ekstase den Satan schauen könnt. Wer Pfui Teufel sagt, fliegt raus."

Lokaltipp: "Erscheint der Teufel im Café Pentagramm an hohen satanischen Feiertagen wie zum Bespiel am Krampusfest wirklich in Gestalt eines Ziegenbocks?"

Dokupil: "Dass Sie als Journalist das Okkulte ebenso veräppeln müssen wie andere Formen der Religiosität, ist mir klar, aber auch Teil meiner Marketingstrategie. Wahscheinlich machen Sie sich über gläubige Buddhisten, ihre Räucherstäbchen und ihr Herumgehen um die Pagode an der Donau ebenso gerne lustig wie über Katholiken oder über uns Satanisten. Das sei Ihnen unbenommen, wir haben hier Meinungsfreiheit und eine multikulturelle Gesellschaft. Zu Ihrer Frage: Sie kränken mich nicht persönlich, wenn Sie den Fürsten Teufel nennen. Für uns ist er der Fürst, eben der Fürst der Finsternis, der wahre Erlöser der Menschheit. Und der Fürst erscheint ganz sicher nicht als Ziegenbock. Das ist Hollywood, das hängt historisch bzw. von der Mythenforschung her mit der sog. Baphomet - Legende zusammen, die im modernen Satanismus keine Rolle mehr spielt."

Lokaltipp: "Bei Ihnen kostet ein Bier acht Euro. Wer bezahlt diese Preise?"

Dokupil: "Machen Sie sich um unseren Umsatz keine Sorgen. Wir leben von Spendengeldern, ähnlich wie Scientology oder die Caritas."

Lokaltipp: "Sie bezeichnen sich selbst als den einzigen legitimen Nachfolger Anton Szandor La Vey's, der die kalifornische Satanskirche gründete, die Church of Satan. Der internationale Satanismus verehrt Sie aber auch als den neuen Black Pope, den Gegenspieler Benedikts des Sechzehnten. Wird der Papst, wenn er in Wien ist, im Café Pentagramm vorbeischauen, um die Gäste einem Exorzismus zu unterziehen?"

Dokupil: "Ein Exorzismus ist nicht angebracht, da bei uns kein Fall von Besessenheit vorliegt. Nur schwache Menschen sind der Besessenheit ausgeliefert. Wir Magier können u.a. durch das Hexagrammritual und andere Praktiken, die schon im Hermetic Order of the Golden Dawn gelehrt wurden, die Besessenheit leicht abwehren. Ich kenne hunderte Dämonen, die mir untertan sind und nicht ich ihnen. Zu Ihrer Frage: Falls Joseph Ratzinger den Mut hat, hierher zu uns zu kommen, dann ist er jederzeit willkommen. Es wird ihm nichts geschehen, im Gegenteil, er wird gerne von uns eingeladen. Nicht nur der Orden, auch die Kultusgemeinde achtet und respektiert die Vertreter anderer Religionsgemeinschaften. Abgelehnt werden von uns lediglich Sekten, deren Dogmen auf Unsinn beruht, z.B. Scientology. Zu Joseph Ratzinger: Er ist ein guter, aber ein schwacher Mensch. Montini war stärker."

Lokaltipp: "Papst Paul der Sechste, der Montinipapst, hat in seiner berühmten Teufelspredigt eigentlich nur gesagt, was auch Sie sagen: der Satan ist keine Erfindung des heiligen Augustinus oder frommer Juden, sondern ein reales, mächtiges Geistwesen ..."

Dokupil: "Montini hat als einziger Papst seit Innozenz dem Achten (dem Verfasser der sog. "Hexenbulle", Anm. d. Red.) den Satan geschaut, er hatte eine Vision, ihm ist der Fürst erschienen. Besonders beklemmend sein Satz - ich zitiere Giovanni Montini, also Papst Paul den Sechsten, jetzt wörtlich: der Rauch Satans ist durch eine Ritze in den Vatikan eingedrungen. Montini war in diesem Augenblick ein Mystiker, eine transzendente Persönlichkeit wie Hildegard von Bingen, sein Schlüsselerlebnis hat Kirchengeschichte geschrieben. Auch wenn sich seither zahllose Theologen, Bischöfe und Kardinäle vom Inhalt der Teufelspredigt zu distanzieren versuchen. Wer oder was ist Satan? Das erste Geschöpf Gottes, der stärkste Engel, nämlich Luzifer, der Lichtbringer. Das Geistwesen Satan hat den Urknall zu verantworten, die Störung der Singularität. Beschäftigen Sie sich mit der heutigen Quantenmechanik und der heutigen Kosmologie und nicht mit Heisenberg oder Hawking. Die heutige Teilchenphysik und die heutige Quantenmechanik läßt ein zum Sterben verurteiltes und erkaltendes Universum erkennen, das aus christlicher, islamischer oder buddhistischer Sicht sinnlos ist, ebenso sinnlos ist wie das menschliche Leben, dem die jämmerlichen Wüstenreligionen Judentum, Islam und Christentum nach Beduinenmanier mit irgendwelchen Paradiesen kommen. Wir Satanisten hingegen verstehen dieses Universum, denn es wurde gegen den Willen Gottes von seinem wahren Sohn erschaffen, dem Erstgeborenen, dem Lichtbringer, dem Luzifer. Satan steht folglich nicht für das Böse, sondern für das Leiden der noch nicht erlösten Kreatur. Dieses Motiv finden Sie besonders stark herausgearbeitet in der Omegapunkttheorie des Jesuitenpaters Teilhard de Jardin, dessen Omegachristus die Erlösung der gefallenen Engel ermöglicht und den Unsinn der ewigen Verdammnis ebenso zum stumpfsinnigen Dogma der römischen Pfaffen deklassiert wie die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel oder die vermeintliche Unfehlbarkeit des Papstes. Und Sie finden alle diese Gedankengänge in Frank J. Tiplers Physik der Unsterblichkeit. Satan ist keine Erfindung christlicher Kirchen. Der Erstgeborene, sprich Luzifer, wurde bereits im alten Ägypten und in Babylon verehrt. Das so genannte Todesritual der Sumerer war der erste Satanskult der Geschichte. Sir Charles Leonard Woolley hat bei den Ausgrabungen der Königsgräber von Ur sogar die silberne Harfe gefunden, mit der zum Totentanz aufgespielt wurde. Viele Orientalisten bestätigen mir hinter vorgehaltener Hand, dass es sich dabei eindeutig um einen Seth-, Shaitan- oder Satanskult handelte. Die Königsgräber von Ur und die sumerische Keilschrift sind die Basis der babylonischen Mystik und damit die Basis des so genannten Alten Testaments. Sie wissen sicher, dass die halbe Bibel von den Juden während der babylonischen Gefangenschaft von babylonischen Quellen abgeschrieben wurde. Gott erschien nicht Moses. sondern fast ein Jahrtausend früher dem babylonischen König Hammurabi. Die Juden haben daraufhin Moses erfunden, um einen eigenen israelitischen Geboteempfänger nachweisen zu können. Die Entzifferung der Keilschrift war der härteste Schlag gegen Judentum und Christentum seit dem Beginn der Neuzeit und dem Einsetzen des Denkens, sprich Aufklärung. Doch schon unendlich früher haben der altiranische Mystiker und Religionsstifter Zoroaster bzw. Zarathustra den Satan ebenso geschaut wie Mani. Deshalb ist der Satanskult viel älter als das Christentum. Erst im Spätmittelalter wurde Satan als schwefelstinkendes Scheusal verteufelt."

Lokaltipp: "Hand aufs Herz, Bruder Perdurabo: Sind Sie wirklich The Black Pope, der Stellvertreter Satans auf Erden?"

Dokupil: "Ich bin es. Die britischen und die amerikanischen Satanisten haben mich vor wenigen Wochen ausdrücklich als den einzig legitimen Nachfolger Szandor La Vey's anerkannt. Nur Michael D. Eschner ziert sich noch, aber das hängt mit seiner religiösen Suche zusammen, die noch nicht abgeschlossen ist. Bald wird auch Eschner in meinem neuen Netzwerk Thelema dabei sein."

Dienstag, 21. August 2007

Papstbesuch in Österreich: Satanisten machen mobil

Seit einigen Monaten beobachten Spezialisten des Vatikans vor dem Hintergrund der Östereich - Reise Papst Benedikts des Sechzehnten jene Wiener "Top - Satanisten", die, so obskure Esoterik- und Okkultismusmagazine bzw. esoterisch - okkulte Websites, "tatsächlich über magische Kräfte verfügen sollen" ("Kronen Zeitung"). Die "Jünger des Satans" sind meist Anhänger des polizeibekannten Wiener Satanisten Johannes Dokupil (63). Der gelernte Schriftsetzer Dokupil, der sich wie Sir Aleister Crowley (1875 - 1947) ordensintern "Bruder Perdurabo" nennt, bezeichnet sich selbst als "Reinkarnation Aleister Crowleys". Dokupil rühmt sich in einschlägigen Kreisen, den Gründer der First Church of Satan, Anton Szandor La Vey, noch persönlich gekannt zu haben.

Freitag, 17. August 2007

Genussblogger und Weinfreunde aufgepasst: weitere Weinpumpe gefunden!

Der unbegründete Zorn vieler Genussblogger bzw. Genussblogs, Gourmetblogs, Weinblogs, Winzerblogs usw. auf unsere nichtfunktionierende Weinpumpe ist über weite Strecken ungerecht und unbegründet.

Nur der guten Ordnung halber: die Idee unseres Teams, sprich der Arbeitsgruppe Medienkunst, eine so genannte "Weinpumpe" vorübergehend auch in der auch von uns oft und gern besuchten "Wein & Co - Bar" am Wiener Naschmarkt auszustellen, ist sicherlich von unserer bekannten Marketingstrategie hinterfüttert, bekannte und erfolgreiche Unternehmen als Partner zu gewinnen bzw. wie Banksy die Objekte in erstrangigen Museen (MQ) oder in erstklassigen Lokalitäten auszustellen.

Unsere Weinpumpe, also das für die Ausstellungen bzw. Vernissagen vorgesehene Objekt im Rahmen des von der Arbeitsgruppe Medienkunst geführten sog. Tagebuchs eines Gourmets ist kein gewerblich nutzbares "echtes" Produkt der Industrie, sondern ähnlich der "Honigpumpe" des Joseph Beuys ein Kunstobjekt.

Wir schwören bei allen guten Geistern, nicht indes beim Augenlicht unserer Mütter: wir hatten keine Ahnung, dass so viele gute, "echte" Weinpumpen existieren. Es wäre jetzt fast ein Dissertationsthema, nachzurecherchieren, ob es auch zu der Zeit, als Joseph Beuys seine Honigpumpe ausstellte, "echte" Honigpumpen gegeben hat (u.W. nicht). Ein anderer aktuell von uns entdeckter Hersteller bzw. Händler schreibt:

Damit auch die ältesten Jahrgänge noch etwas länger halten. Die speziellen Thermokautschukverschlüsse der Screwpull Weinpumpe ermöglichen das Abpumpen von Restsauerstoff aus bereits angebrochenen Weinflaschen. Der Oxidationsprozess wird dadurch verlangsamt und der Trinkgenuss um bis zu 7 Tage verlängert.

zur Textquelle

Schlechte Nachricht für Komatrinker: die Pumpenfreaks geben offen zu, dass "der Trinkgenuss um bis zu sieben Tage" verlängert werden kann. Das ist nicht mehr Abgeklärtheit im Sinne Senecas, das ist Sauferei à la Caligula.

Grundsätzliche Stellungnahme der Arbeitsgruppe Medienkunst

Das Projekt Le Gourmet rückt die Dynamik von Medienkunst ins Rampenlicht und bemüht sich um Austausch und Entwicklung von Ideen, Konzepten und Visionen. Nicht in Form herkömmlicher Ausstellungen, sondern mittels interaktiver Szenarien werden immer neue Facetten der Arbeit an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft aufgezeigt.

Le Gourmet puts the spotlight on the dynamics of media art and attempts to achieve an exchange and development of ideas, concepts and visions – not in the form of conventional exhibitions, but by means of cyclically alternating, interactive szenarios that reveal ever new facets of working at the interface of art, technology and society.

Vernetzt miteinander, vernetzt im System, vernetzt zwischen realer und virtueller Welt – der rapiden technologischen Entwicklung der vergangenen Jahre hinkt die kulturelle und gesellschaftliche Reflexion und Adaptierung spürbar hinterher. Viele Auswirkungen, die tief in unseren Alltag reichen, beginnen wir gerade erst zu erkennen. Diese Schnittstelle, an der sich Kunst, Technologie und Gesellschaft treffen, ist das erklärte Arbeitsfeld unserer am Projekt mitwirkenden Künstler.

Networked with one another, within the system, between the real and the virtual worlds – the technological developments of recent years have been so rapid that we have not yet caught up in terms of cultural and social reflection and adjustment. We are only just beginning to recognize many of the far – reaching effects of these developments on our everyday life. The interface of art, technology and society, where this potential may be found, is our artists declared sphere of action.

Mit dem Projekt Le Gourmet schaffen wir eine öffentliche Plattform, auf der dieser interdisziplinäre Austausch stattfinden kann und die vielfältigen und reizvollen Formen zeitgenössischer Medienkunst ins Rampenlicht gestellt werden.

With „Le Gourmet“ we have created a public plattform where this interdisciplinary exchange can take place and where the many – faceted and intriguing forms of contemporary media art can take the spotlight.

Wein & Co und die Weinpumpe: Gourmettempel will keine Geschäfte machen!

Nur der guten Ordnung halber: die Idee unseres Teams, sprich der Arbeitsgruppe Medienkunst, eine so genannte "Weinpumpe" vorübergehend auch in der auch von uns oft und gern besuchten "Wein & Co - Bar" am Wiener Naschmarkt auszustellen, ist sicherlich von unserer bekannten Marketingstrategie hinterfüttert, bekannte und erfolgreiche Unternehmen als Partner zu gewinnen bzw. wie Banksy die Objekte in erstrangigen Museen (MQ) oder in erstklassigen Lokalitäten auszustellen.

logo-arbeitsgruppe-medienkunst

Wir verkaufen weder Weine noch sind wir Mitbewerber, und mit google - Werbung haben wir aus vielen Gründen auch nichts am Hut. In diesem Zusammenhang nur folgender Text:

(Zitat Anfang)

Der Oberste Gerichtshof Wien (OGH) hat in einem Urteil vom 20. März 2007 nun untersagt, das das beklagte Unternehmen das fremde Kennzeichen "Wein & Co" als bezahlten Suchbegriff bei Google AdWords buchen darf.
Es wurde von der geklagten Partei offenbar das Keyword "Wein & Co" gebucht, darüber hinaus wurde wohl aber auch der Markenname "Wein & Co" im Anzeigentext des Mitbewerbers verwendet. ("Gab ein User bei Google "Wein & Co" ein, so erschien aufgrund des Keyword-Kaufs als oberster Eintrag ein mit "Wein & Co" überschriebener "Treffer", der dann allerdings mit der Website der Lebensmittelkette verknüpft war." - so in der etwas kryptischen Pressemitteilung der Wein & Co-Anwälte). Bei Eingabe des Keywords bzw. der Keyword-Kombination "Wein & Co" ist nun also die Anzeige der beklagten Partei oberhalb oder neben den "natürlichen" Google-Suchergebnissen angezeigt worden.

(Zitat Ende)

zur Textquelle

Wir halten ausdrücklich fest, dass das Kunstobjekt "Objekt Nummer Eins", eben die viel zitierte "Weinpumpe", die die Arbeitsgruppe Medienkunst im Rahmen des Projektes Le Gourmet ausstellen wird, kein gewerblich verwertbares, "echtes" Produkt ernstzunehmender Ingenieurskunst ist, sondern wie die Honigpumpe des Joseph Beuys ein Objekt der bildenden Kunst. Hier eine "echte" Weinpumpe, sogar mit Bypass wie für starke Raucher nach dem ersten Herzinfarkt:

1109251760_Weinpumpe

Diese Weinpumpe können Sie jederzeit hier kaufen bzw. bestellen und sie wird auch nicht - ungeachtet ihrer unterkühlten Schönheit - als Kunstobjekt ausgestellt.

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